So in den 60iger Jahren verliess ein etwa 15-jähriger Junge
namens Manuel Blesa, seinen kleinen Heimatort Ariño in Teruel,
um auch wie viele andere damals sein Glück anderswo zu suchen.
Ariño war zu jener Zeit ein kleines, abgeschiedenes und armes
Dorf, dessen Einwohner in der Mehrzahl Bergwerker der sich dort
befindenden Kohlenbergwerke, und Kleinbauern waren. Dort war er 1945
geboren worden, in einer Zeit, die hart für alle war. Arbeit in
der heissen Sonne auf dem Feld oder im kalten Winter bei der
Olivenernte. Trotzdem sind es gerade unter anderen
Kindheitserinnerungen auch diese, die später den starken
Charakter seiner Malkunst geprägt haben. Bevor Blesa sich
wirklich ganz der Malerei widmen konnte, hat er sich notgedrungen
sein Leben als Friseur und als Kellner und als Gitarrespieler und
auch mit der Restaurierung von Antiquitäten verdient.
Ein Sprichwort sagt: "Aller Anfang ist schwer".
Blesa war natürlich keine Ausnahme. Er studierte einige Zeit mit
Alejandro Cañada*) in Zaragoza und mit Revello de Toro*) in
Barcelona an der Kunstschule "La Llotja" . Aber bald sagte
er sich, dass der Rest seine Sache wäre. Umstände halber,
begann er seine Künstlerlaufbahn als Portraitmaler in Sitges,
einem malerischen, idyllisch gelegenen kleinen Ort an der
Mittelmeerküste, und auf den Kanarischen Inseln. Dort lernte er
Huberta, seine zukünftige charakterfeste, grossherzige und
kunstliebende Frau, kennen.
Nach einigen Jahren beschloss Blesa, sich mit seiner
Frau und seinen Kindern Manuel und Amaya, in Sitges niederzulassen.
Sitges gab ihm die Möglichkeit und diese gewisse Inspiration,
seine Künstlertätigkeit erfolgreich zu entfalten. Mit
Vorliebe malte damals die Landschaft seiner Heimat Teruel, karg und
trocken, von Farben und Licht übersäht, und Menschen,
deren Gesichter von der Sonne und der Feldarbeit faltig geworden
waren. Und dann kam die Erinnerung an alltägliche Gegenstände
seiner Kindheit, die ihm plötzlich als kleine Kunstwerke
anmuteten. Sie wurden schliesslich zu seiner Inspiration und sind
Grundlage für die persönliche Art des Stillebens, das
Blesa's Malerei kennzeichnet.
Wie ein Wächter, der den Kult der Elemente aus
seiner Vergangenheit hütet, so könnte man den Wunsch
Blesa's definieren, die so spezielle Schönheit der Keramik in
seinen vielfältigen Formen einzufangen. Populäre und antike
Tongefässe (XV-XIX Jahrhundert) von Muel und Teruel,
Kupfergegenstände, Kerzenleuchter, Puppen mit
Porzellangesichtern, ein holzgeschnitzter Christus und kuriose
Sammelobjete, die ihn in seinem Atelier umgeben, sind die
inspirierende Elemente die Manuel Blesa's Werk Ausdruckskraft und
Originalität verleihen und deren Plastizität durch die
Gefühlsverbundenheit mit ihnen unterstrichen wird.
*) selbst angesehene
Künstler und Kunstlehrer